Vor über 250 Jahren, im Jahr 1767, legte Markgraf Karl Friedrich von Baden in Pforzheim den Grundstein zur Schmuckindustrie in Pforzheim. Er gestattete dem Franzosen Jean Francois Autran die Errichtung einer Taschenuhrenfabrik, im gleichen Jahr noch die Erweiterung in eine Schmuck- und Stahlwarenfabrik. Bereits kurz nach der Gründung der Uhren- und Schmuckmanufaktur blühte die neue Branche auf. Mit der Zeichenschule für die Schmuck-Herstellung entstand schon ein Jahr später die erste Berufsschule der Welt. Pforzheim wurde bald schon respektvoll im Ausland als „Klein-Genf“ bezeichnet, denn die Stadt belieferte nach einem schellen Aufschwung das nahe und ferne Ausland mit Schmuckwaren.
1913 beschäftigte Pforzheim bei nur 75.000 Einwohnern insgesamt 37.500 Personen in der Schmuck- und Uhrenindustrie. Als am 23. Februar 1945 ein Bombenangriff der Alliierten Pforzheim über Nacht vollständig zerstörte, kam auch die Jahrhunderte alte Schmuckindustrie vollständig zum Erliegen. Doch nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau Pforzheims, Bereits 1953 war Pforzheim wieder Hauptlieferant der Welt für Schmuck und Silberwaren.
Bis heute werden ca. 70% des Umsatzes der deutschen Schmuckindustrie in Pforzheim erwirtschaftet. Die ehemalige Zeichenschule (heute Goldschmiede- mit Uhrmacherschule Pforzheim) genießt hohes Ansehen in der Branche.
In den 1960er und 1970er Jahren beginnt Konkurrenz aus Billiglohnländern und die so genannte Quarzkrise bei den Uhren der Industrie teilweise zu schaffen zu machen. Doch viele Pforzheimer Familienunternehmer mit dem Fokus auf hochwertigem Echtschmuck haben den Krisen getrotzt und erhalten die zweihundertfünfzigjährige Tradition der Stadt am Leben. Vieles dreht sich hier noch um Gold und Schmuck, Industriezweige für Medizintechnik und andere Präzisionsprodukte haben sich aus der traditionellen Schmuck- und Uhrenindustrie entwickelt.
Pforzheim zeigt seine Industriegeschichte im Schmuckmuseum und dem Technischen Museum der Stadt. Der Bundesverband der Industrie (Bundesverband Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien e.V.) hat seinen Sitz im traditionellen Industriehaus der Stadt.
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